Bei dem Fachwerkhaus wurde vor etlichen Jahren der Kellerboden durch einen relativ dichten Estrich ergänzt. Seitdem ist es für Feuchtigkeit leichter in den Wänden aufzusteigen. Gleichzeitig wurde die Decke über dem Keller durch ein Betondecke ersetzt. Die so „eingesperrte“ Feuchtigkeit hat im Laufe der Zeit nicht nur die Schwellhölzer geschädigt. In vielen Wintern ist auch die Mauerkrone der Außenwände kaputt gefroren. Daher musste abschnittsweise ein Ringanker eingebaut werden und die Schwellhölzer erhielten eine Horizontalsperre.
Auf den Innenwänden besteht nicht die statische Notwendigkeit für eine Betonrähm. Es bleibt also die Feuchtebelastung. Eine Horizontalsperre z.B. im Mauersägeverfahren in die Kellerinnenwände einzubringen, ist nur mit einem hohen finanziellen Aufwand möglich. Das Gleiche gilt auch für eine Vertikalsperre an den Außenwänden.
Eine preiswerte Alternative dazu bietet die sogenannte Sockeltemperierung. Die Ausführung ist denkbar einfach und die Kosten entsprechend gering:
Auf der Rauminnenseite wird mit einer Mauernutfräse eine Nut ins Mauerwerk eingebracht, ein Heizrohr aus Kupfer eingelegt, ohne Dämmung im Vollkontakt eingeputzt und an die Heizung angeschlossen. Hier eignet sich besonders die Kombination mit einer thermischen Solaranlage. Das erwärmte Mauerwerk gibt nun Feuchtigkeit ab, dämmt dadurch im trockenen Zustand besser, Salztransporte werden unterbunden, etc..
Anders als diverse andere Techniken und Methoden die oft durch Kostengrenzen bis zu Teiltauglichkeit kaputt gespart werden, ist dieses Verfahren einfach, kostengünstig und wurde ab 1982 von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern in Zusammenarbeit mit Baubehörden in öffentlichen Bauvorhaben entwickelt und seitdem eingesetzt.
Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich die Veröffentlichung
„Das temperierte Haus: Sanierte Architektur – behagliche Räume - Großvitrine“.